Nach den positiven Erfahrungen mit dem Ausbildungszentrum für Flüchtlinge in Bellelay wird ab August 2025 ein ähnliches Projekt in Ringgenberg gestartet. In einem internatsähnlichen Betrieb werden Personen aus dem Asylbereich die Möglichkeit erhalten, ein schweizweit anerkanntes Diplom als Pflegehelferin oder Pflegehelfer zu erlangen. In Lehrgängen von elf bzw. zwanzig Monaten (je nach Sprachniveau) werden sich die Teilnehmenden intensiv mit der deutschen Sprache und dem Arbeitsalltag im Pflegeberuf auseinandersetzen. Dazu haben das Amt für Integration und Soziales der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) sowie Asyl Berner Oberland die Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen des Pflegebereichs und dem Berufsbildungszentrum Interlaken gesucht.
Bis zu 60 Personen können Kurse besuchen
Der regionale Partner Asyl Berner Oberland (ABO) betreibt auch künftig den Standort Ringgenberg. Ausserdem übernimmt er die Koordination und Organisation der Sprachausbildung und des Diplomkurses. Damit die Teilnehmenden bestmögliche Resultate erzielen können, soll das Zentrum grossmehrheitlich Kursteilnehmende und deren Angehörige aufnehmen; die Teilnahme an der Ausbildung steht aber auch Asyl- oder Schutzsuchenden aus der Region offen, die bereits in einer eigenen Wohnung leben. Das Zentrum kann bis zu 80 Personen aufnehmen, die Kurse besuchen können bis zu 60 Personen.
Im März dieses Jahres wurden die aktuellen Bewohnerinnen und Bewohner der Kollektivunterkunft Ringgenberg über die Umnutzung informiert. Sie sind nun daran, Wohnungen in der Umgebung Ringgenbergs zu suchen. Dabei werden sie durch die Mitarbeitenden von ABO und Freiwilligen unterstützt.
Das Projekt wird durch den Kanton Bern finanziert und kann nur dank der unterstützenden Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Eigentümerschaft der Liegenschaft realisiert werden. Die Nutzung der Unterkunft ist befristet, da das bestehende Areal durch die Eigentümerschaft im Hinblick auf eine andere Nutzung weiterentwickelt wird. Kanton und ABO werden frühzeitig alternative Standorte für das Ausbildungszentrum prüfen.